Aramis ist ein kreativer Freigeist aus Moribus am Perigoso. Er taucht das erste Mal in »Wege eines Narren: Meridies« auf, wo er Teil der Sternfahrer-Expedition ist. Seine poetische Ader klingt dort bereits an. Allerdings hat es keines seiner Gedichte in den Roman geschafft. Seine Werke sollen deshalb hier gewürdigt werden.
Die folgenden Gedichte entstammen Aramis‘ persönlichem Notizbuch. Nicht alle sind bereits fertig. Aramis neigt dazu, seine Poesie immer und immer wieder zu bearbeiten. Allerdings ist er sehr eitel, wenn man seine Entwürfe kritisiert.
Sehnsucht
Glutrot die Sonn‘ das Wasser küsst
Glutrot wie der Wein
Ich wünschte, ich könnt‘ bei dir sein
Und hätt‘ dich nie vermisst.
So rot das Blut in meinem Herz
Das stetig schlägt nur dein
Ich wünschte, ich könnt‘ bei dir sein,
Verweht wär all mein Schmerz.
Doch kommt der Tag, ich glaub es schon
Dass wir uns wieder seh’n.
Wir woll’n nie von einander geh’n,
Ein Kuss von dir mein Lohn.
Die Zauberin
Ein Blick von dir mich wild erfasst,
Ein Wort von dir mich bind‘.
Den Mann, der ich einst war, du hast
Verwandelt in ein Kind.
Nein, du Zauberin, ich wehr‘
Mich deiner dunklen Kunst!
Zugleich – du weißt, ich mich verzehr‘
Nach deiner holden Gunst.
Es hilft kein Kraut und auch kein Spruch,
Du hast mich längst gebannt.
Erlieg ich artig deinem Fluch,
Du hast mich in der Hand.
Entwurf #47
Koste ich dich gern von Neu’m.
Reichen nicht nur die Gedanken,
Will mich ganz an dir erfreu’n.
Zug um Zug will ich dich trinken,
Ganz im Rausche mich verlier’n.
Lass gemeinsam uns versinken,
Wirst dich wohl länger nicht mehr zier’n…
Aramis hasst es, wenn ein (seiner Meinung nach) brillanter Vers keinen entsprechenden Abschluss findet. Und das passiert oft. Da hilft nur Wein.
Entwurf #76
Da wird doch was draus zu machen sein!
Wenn ich nur einen Reim drauf wüsste,
Doch fällt mir leider gar nichts ein.