Ich sitze gerade wieder an einem Buch. Oder sollte ich sagen: immer noch?
In meiner digitalen Schublade schlummern aktuell fünf Buch-Ideen, davon drei Romane. Mittlerweile könnte man denken, ich hätte einen konkreten Plan. Schließlich habe ich schon vier Bücher veröffentlicht.
Tatsächlich weiß ich in etwa, was mir hilft. Zum Beispiel, wie ich mich motivieren kann oder wie ich verhindere, mich zu verzetteln. Allerdings bringt jedes Buchprojekt wieder einzigartige Herausforderungen mit sich.
Hürde Nr. 1: Selbstzweifel
Wer will das denn lesen? Bin ich überhaupt schon bereit dazu? Sollte ich das Projekt nicht noch ein wenig „reifen“ lassen?
Diese Fragen kennst du sicher selbst sehr gut. Der Selbstzweifel ist oft die größte Hürde wenn es darum geht, ein kreatives Projekt zu verwirklichen.
Meiner Erfahrung nach ist es wichtig, irgendwann einfach anzufangen. Klar, es gibt wichtige Gründe, die dagegen sprechen können. Wenn dein Haus brennt zum Beispiel. Oder wenn du gerade eh schon zuviele Projekte hast. Wie du das erkennst und was du gegen den inneren Schweinehund tun kannst, beschreibe ich hier.
Hürde Nr. 2: Zu viele Ideen
Die Wahl fiel erstmal auf „Pflexit“. Doch auch zu diesem Thema habe ich gefühlt unendlich viel zu sagen. Wie autobiografisch darf es sein? Wieviele wissenschaftliche Erkenntnisse will ich einbringen? Und was hat die Psychologie zu Menschen in helfenden Berufen zu sagen?
All diese Ideen schwirren in meinem Kopf herum. Was mir dabei hilft: Erstmal aufschreiben. Das ist die kreative Phase des Sammelns. Hier gibt es kein Richtig und kein Falsch. Einfach alles raus, bis ich die einzelnen Zutaten auf dem Tisch habe.
Einen Kuchen backen, der schmeckt
Wenn ich das Gefühl habe, alle Zutaten beisammen zu haben, geht es in die nächste Phase. Hier sortiere ich die ganzen Elemente, bis sich ein Bild ergibt. Manche sind essentiell, wie Mehl bei einem Kuchen. Andere sind austauschbar. Je nachdem, welchen Geschmack das Buch am Ende haben soll, wähle ich andere Elemente aus.
Ein Beispiel: Möchte ich „Pflexit“ eher autobiografisch, werde ich den Fokus auf meine persönlichen Anekdoten legen. Soll es eher ein Coaching-Ratgeber werden, dienen die Anekdoten dazu, bestimmte Prinzipien zu erklären. Der Fokus liegt aber auf wissenschaftlichen Erkenntnissen und Übungen.
Aktuell sieht es nach einer Mischung aus. Also ein Teil Autobiografie, ein Teil Ratgeber. So etwas habe ich noch nie geschrieben. Von daher darf ich hier einiges dazulernen, was den Aufbau angeht.
Der lange Weg bis zu fertigen Buch
Früher habe ich geglaubt, ich schreibe ein Buch in einem Rutsch herunter, korrigiere ein paar Rechtschreib- und Grammatikfehler und dann geht das Ding in den Druck. Heute weiß ich, egal um welches Buch es sich handelt: Es braucht immer mehrere Durchläufe.
Zu „Pflexit“ gibt es schon einen ersten Entwurf, der jetzt 1 1/2 Jahre alt ist. Der hat mir aber nicht gefallen, weil die Geschichte zu lasch war. Im Prinzip war es nur eine Aneinanderreihung meiner Erlebnisse ohne tieferen Sinn. Als Tagebuch okay – aber ehrlich gesagt sind Tagebücher für die meisten Menschen weniger interessant, als man glaubt.
Aber der erste Entwurf hilft, ein Gefühl für das Buch zu bekommen. Selbst aus „schlechten“ Abschnitten kann man eine Menge lernen. Wenn das Buch erst einmal da liegt, zeigt sich besser, was funktioniert und was ich besser machen kann.
Fazit
Ein Buch schreibt sich nicht von heute auf morgen. Manchmal muss man erst den inneren Schweinehund überwinden. Für mich persönlich ist jedes Buch eine spannende neue Herausforderung, bei der ich dazulernen darf.
Ich glaube, dass es nicht die eine Methode gibt, nach der Bücher geschrieben werden. Es gibt Übungen, Masterplots, den NaNoWriMo und viele weitere Tools, die einem das Schreiben erleichtern. Aber am Ende kommt es darauf an, dass man sich hinsetzt und schreibt.
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