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Was tun gegen den inneren Schweinehund?3 Min. Lesezeit

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Frau mit Brille vor einem Laptop beißt in einen Bleistift, im Vordergrund ein Glas mit weiteren Stiften.

Wie oft hast du dir schon gesagt: „Ich würde gern mal wieder zeichnen / schreiben / Musik machen, aber…“ Und dann kommen all die Gründe, warum du das scheinbar nicht kannst. Zu wenig Zeit, zuviele Verpflichtungen, …

Wir alle kennen das.

Selbst wenn dann doch mal Zeit wäre, kommen scheinbare Ausreden. Zu müde, keine Ideen, nicht in Stimmung … der berüchtigte innere Schweinehund.

Was wäre aber, wenn er gar nicht unser Feind ist?

Ich habe festgestellt, dass der innere Widerstand vor allem aus zwei Richtungen kommt:

1. Mein innerer Beschützer
2. Mein innerer Kritiker

Der Beschützer / Die Wächterin

Der Beschützer kommt immer dann, wenn ich gerade überfordert bin. Wenn ich z.B. schon mehrere Stunden ohne Pause durchgearbeitet habe und mir dann einfällt, dass ich ja noch an meinem Roman schreiben wollte. Der Beschützer schaut dann auf mein Energielevel und sagt: „Nix da. Du ruhst dich erstmal aus.“

Es gibt Situationen im Leben, wo andere Dinge wichtiger sind als Kreativität. Ich muss essen, trinken, schlafen und auch mal gepflegt nichts tun, um meine Reserven wieder aufzufüllen.

Um den inneren Beschützer ruhig zu stellen, muss ich mich um mich selbst kümmern. Manchmal reicht es auch, dem Beschützer einen guten Plan vorzulegen, z.B.: „Ich gebe jetzt nochmal richtig Gas, aber am Wochenende habe ich mir Freizeit eingeplant.“ Wichtig ist, dass das auch ehrlich gemeint ist. Wir wissen schließlich selbst am besten, wenn wir uns betuppen.

Der innere Kritiker / Die innere Kritikerin

Dann gibts da noch den inneren Kritiker. Der ist nicht so leicht ruhig zu kriegen. Schließlich hat er die Aufgabe, überall Fehler zu finden – und das ist erstmal etwas Gutes für uns! Schließlich wollen wir möglichst sicher durchs Leben gehen, weder in Hundehaufen treten, noch uns in toxischen Beziehungen aufhalten.

Nervig wirds, wenn wir den inneren Kritiker zu früh in kreative Prozesse eingreifen lassen. Denn wir wissen: Am Anfang ist alles immer unperfekt. Eine Skizze ist nicht das fertige Bild. Eine Geschichte wird nochmal überarbeitet. Der erste Ton klingt meistens schief.

Erst einmal müssen wir uns aber trauen, die ersten zaghaften Striche aufs Papier zu bringen, bis sich langsam ein Bild entwickelt. In diesem Stadium des kreativen Schaffens brauchen wir keine Kritik, sondern Zuversicht, dass es schon irgendwie klappen wird.

Trust the process.

Was kannst du tun?

Wenn der innere Kritiker oder die innere Kritikerin also anklopft, kannst du dich zuerst bedanken. Schließlich will diese Instanz nur ihren Job machen. Dann kannst du mit ihr einen Termin ausmachen. Zum Beispiel so:

„Ich habe gerade keine Zeit für dich, weil ich gerade in der Ausprobier-Phase bin. Lass uns doch morgen darüber sprechen.“

Du würdest ja auch keine Innenarchitektin ins Haus lassen, wenn gerade erst das Fundament gegossen ist.

Eine Methode ist auch eine tägliche Sprechstunde für deine*n innere*n Kritiker*in. Nimm dir z.B. einmal am Tag Zeit, alle deine Zweifel aufzuschreiben. So trainierst du deine kritische Stimme darauf, dass sie auf jeden Fall gehört wird. So ist sie mit der Zeit nicht mehr so penetrant, wenn du sie im Ausprobier-Modus wegschickst.

Hilft dir diese Perspektive?

Dann schreib mir gern einen Kommentar oder eine Mail an kontakt@florianeichhorn.com. Oder auch gern, wenn du es anders siehst.

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